…if you want it.
Klar, als ich John Lennons Zeilen aus seinem Weihnachtslied das erste Mal als Kind genau hörte, konnte ich das schon einigermaßen wörtlich übersetzen (wie früher üblich, Englisch ab der Klasse 5, und ältere Geschwister hatte ich ja damals schon):
Krieg ist aus, wenn Du (und Du, und Du, und Du…) es willst.
Doch erst jetzt kann ich endlich „richtig“ verstehen, erkennen und auch fühlen, was das wirklich bedeutet:
Jegliche Art von Krieg (jegliche gewalttätige Auseinandersetzung, egal ob verbal oder „materiell“) ist sofort vorbei, wenn wir das wollen. Im Kleinen wie im Großen. (Erinnert Euch an das „Weihnachtswunder“ im ersten Weltkrieg).
Oder: ohne den (eigenen) Willen für Krieg, gibt es keinen. Es macht einfach keiner mehr mit.
„Erschreckend“ einfach. Völlig unpathetisch.
Ist nur eine Entscheidung.
Immer und immer wieder.
Eines jeden einzelnen Menschen für sich selbst.
Mehr nicht.
Egal, ob es um Krieg im soldatischen Sinne geht, oder um den Krieg in uns und um uns und mit uns selbst.
Haben nun Menschen geliebte Menschen im Zusammenhang mit Corona verloren, so ist das sehr traurig.
Natürlich ist es das! Das ist es immer für die Menschen, die den Verlust verkraften müssen.
Genauso traurig, als wenn das Alter, ein Unfall, eine andere Erkrankung oder anderes der Grund war. Die Trauer ist die selbe.
Mein Vater zum Beispiel, ist im Zusammenhang mit einem operativen Eingriff während einer Routineuntersuchung verstorben.
Muss ich jetzt diese oder alle Ärzte deswegen hassen?
Nein.
Mein bester Kumpel damals ist – noch recht jung – im Zusammenhang mit einem Verkehrsunfall mit Fahrerflucht gestorben.
Hasse ich jetzt diesen oder alle Autofahrer deswegen?
Nein.
Meine Mutter ist im Zusammenhang mit einem häuslichen Sturz gestorben, ein anderer guter Kumpel (da war er ebenfalls noch recht jung) auch.
Hasse ich jetzt irgendwen für irgendwas deswegen, vielleicht gar noch zum Beispiel den Teppichhersteller, den Maurer, den Treppenbauer?
Nein, denn das wäre absurd.
War is over, if you want it.
Damit ist alles gesagt…
P.S.: aus aktuellem Anlass nochmal kurz was zur Kommentarfunktion und Gästebuch:
Bei den Info zum Datenschutz habe ich ja bereits unter anderem darauf hingewiesen, dass ich keine staatsfeindlichen und/oder menschen- bzw. lebensverachtenden Ideen betreibe oder unterstütze oder irgendwie gutheißen kann.
Das gilt natürlich nicht nur für mich selbst, sondern auch für die Kommentare und Eintragungen ins Gästebuch.
Und auch das Nennen eines Namens oder der Eintrag einer eMail-Adresse dort, ist weiterhin nicht erforderlich, machen aber einen Kommentar „menschlicher“ (vgl. Anonymität des Users[…]).
Auch wenn ich schon mal als „wie der Pfarrer aus der Lindenstraße“ nicht gerade wohlwollend gemeint bezeichnet wurde, ziehe ich erneut John Lennon & Co. zu Rate, denn die Adventszeit nennt man ja nicht umsonst auch die Zeit der Besinnung:
„All you need is love.“
Und auch damit ist alles gesagt…
P.P.S.: ich habe überhaupt nichts gegen die Idee einer friedlichen Verteidigung der Souveränität eines „menschlichen“ Landes, wenn es allen dortigen Menschen dient und die selben Rechte eines anderen friedlichen Landes nicht tangiert.
Ich habe auch nichts gegen „Auslandseinsätze“, wenn diese dafür sorgen, dass wahrhaftes Unrecht, was zum Beispiel auch zu Hunger, Verarmung, Obdachlosigkeit und schlussendlich Massenexodus führt, human behoben wird.
Aber nicht schon wieder „Krieg gegen den Terror“, „Kampf gegen Armut, Hunger, Seuchen“ und so weiter.
Das ist doch auch wieder nur Krieg, der dann aber auch im Kopf beginnt.