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Quantisch gedacht

Twittergewitter

…das hat doch alles gar nichts mit Meinungsfreiheit zu tun…

Also.

Da will der wohl „mit Abstand reichste Mensch der Welt“ den bekannten „sozialen“ Dienst mit dem zwitschernden Namen kaufen und behauptet, er möchte die Meinungsfreiheit wieder herstellen.

Prompt wird allenthalben massivst befürchtet, dass solcher Art Meinungsfreiheit bedeuten würde, dass nun jeder einfach so seine Meinung (seine „Wahrheit“, seine „Informationen“) kundtun könnte, quasi ein ewiges „das wird man doch wohl noch mal sagen dürfen.“

Ja wo kämen wir denn hin, wenn plötzlich jeder sagen dürfte, was zu diesem und jenen er meint sagen meinen zu müssen?

Das wäre ja sowas von erschütternd für die Demokratie.

Skandalös!

Unerhört!

#Unglaublich…

Eine Meinung aber wertfrei und neutral betrachtet, sagt viel über den meinenden Menschen, seine Bildung und seinen Charakter aus.

Natürlich nicht nur die Aussage an sich, sondern auch wie sie wo zu welcher Gelegenheit (aus welchem Anlass) getroffen bzw. „geposted“ wird.

Und, wenn sie abgegeben wurde und ein Straftatbestand, z.B. Beleidigung, Bedrohung, „Volksverhetzung“ vorliegt, kann gesetzeskonform gehandelt und ggf. auch geahndet werden, sogar ganz ohne das „Netzwerkdurchsetzungsgesetz“.

Das Problem aber sind ja eher die vielen „Liker“, „Sharer“ von üblen Meinungen, oder ihr „reelles Pendant“, die Gaffer und Filmer.

Die kann man nicht so einfach belangen.

Bleiben schön im Hintergrund, kann ja nix passieren…

Das bedeutet aber ebenfalls, dass auch dieses indirekte Meinungszeigen ein eindeutiges „bildungscharakterliches“ Zeichen für eben jene Menschen ist.

Denn – ich sage es mal etwas drastisch – selbst, wenn ich „Mein Kampf“ lesen würde, hängt es doch von mir persönlich ab, welche Meinung ich mir dabei bilde.

Haargenau so, wie bei der Tagesschau oder sonstwo auch. Es macht einfach keinen Unterschied.

Ich selbst bin doch der, der die Informationen dann in Meinungen (Wissen…?) umsetzt, egal, ob ich sie gezielt suche oder „sie mich finden“.

Also „selbstbestimmtes Meinen“.

Manipuliert werden von einer (Fehl)Information, einer Nachricht, einer Überschrift (übrigens: wer nur Überschriften liest, bleibt doof…) kann sowieso nur derjenige, dessen eigene Werte unvollständig sind.

Dem es an charakterlicher Bildung fehlt, denn das ist ganz einfach das ganze Problem und nicht nur die Intelligenz, wie fast allerortens postuliert.

Nicht die Meinungsfreiheit an sich, sondern – wie immer – die persönliche Bildung (also, was man daraus macht) ist ausschlaggebend.

Wäre die in Ordnung, hätten wir nämlich keine Probleme mit der Meinung und auch nicht mit der Freiheit.

Denn spätestens jetzt nämlich ist die Falle, die sich der Staat vor langer Zeit selbst gestellt hat, zugeschnappt:

Elitenförderung (im gewinnorientiert-marktwirtschaftlichen Sinne „funktionieren“ lernen) und „partielle Volksverdummung“ nach Plan durch unflexible Bildungsvorgaben und unindividuelle Umsetzung in viel zu großen Klassenverbänden.

Der Staat hat sich durch seine starre Bildungspolitik selbst ans Bein gepinkelt und es versäumt, seine Bürgerinnen und Bürger so individuell zu fördern und zu bilden, dass er weiter funktionieren kann und anpassungsfähig, also zukunftsfähig bleibt.

Misstrauen, Hass und Hetze sind schlicht und ergreifend Wirkungen der Sozialisationseffekte dieser Gesellschaft, und die bilden wir nun mal alle gemeinsam.

„Mündige Bürger“ brauchen keinen Hass,
weil sie keine Angst haben.

Echt blöd gewesen, die ganze Zeit auf „funktionelle Uniformität“ anstatt auf Individualität zu setzen (und gerade deshalb auf Widerstand zu stoßen), und sich dabei ganz nebenbei auch noch dazu die ganzen „menschlichen Ressourcen“ entgehen zu lassen („Fachkräftemangel für Dummies“…).

Denn jetzt haben wir den Salat und keine Seite traut der anderen mehr über den Weg, geschweige denn zu, sich eine „richtige“ Meinung bilden zu können.

Und wenn dann auch noch die Meinung die Information bestimmt
und nicht umgekehrt,
dann führen beide Parteien wieder nur weiter Krieg miteinander,

den Krieg der Informationen…

…muss ich Euch jetzt schon wieder an John Lennon erinnern…?

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