…was die Menschen im Kern spaltet…
…ist ihre Wahrnehmung.
Die Wahrnehmung ein und des selben Gegen- bzw. Umstandes durch mehr als eine Person gleichzeitig.
Quasi das Bewerten einer Situation.
Klar, ein Tisch ist per Definitionem ein Tisch, auch wenn er vielerlei Gestalt annehmen kann.
Wie ein Mensch natürlich auch, manche sogar „mit vielen Gesichtern“.
Wahrnehmung setzt sich mithilfe der „üblichen“ Sinne und des aktuellen Kenntnis- bzw. Wissens- und Entwicklungsstandes zusammen, um es zu ermöglichen, sich ein „Bild“, einen „Eindruck“ zu machen in und von einer Situation.
Da sich im linearen Zeitablauf aber eine Situation an die nächste reiht, wird mein Wahrnehmen (meine Wahrnehmung) zu meiner Wahrheit, da diese sich ständig wechselseitig bestätigen.
Sonst könnte ich es ja garnicht wahrnehmen…
Wie die Segel dereinst, die, als sich Columbus im Oktober 1492 dem amerikanischen Kontinent näherte, vom ortsansässigen Schamanen/Medizinmann zuerst nicht erkannt (wahrgenommen) werden konnten, als er am Strand weilte.
Schlicht und ergreifend, weil er so etwas bis dahin noch nie gesehen hatte, es ihm also lange Zeit nicht möglich war, diese als solche wahrzunehmen.
Es ist, was ich glaube das es ist.
Bis ich es weiß?
Ich bestätige durch mein Sein (meine Gedanken, meine Bildung, meine aktuelle Situation, meine Gefühle, meinen „Standpunkt“ zu irgendetwas) meine Realität, also das, was ich wahrnehme.
ICH bin, also IST es (so).
Aktuell allerdings sind die Menschen aber nicht mehr wirklich frei in ihren Gedanken und Entscheidungen.
Wer so fest von etwas überzeugt ist (Stichwort Glaube), zum Beispiel davon, dass es gerade tatsächlich um Leben und Tod geht (Himmel und Hölle, s.o.), der ist einfach nicht mehr wirklich frei.
Hinzukommend, da man mittlerweile fast schon daran gewöhnt ist, wenige soziale Kontakte zu pflegen (Isolation), es gegebenenfalls dann das naheliegendste ist, sich auch weiterhin „um sich selbst zu kümmern“. Eine Art staatlich verordneter Egoismus…
Kurz gesagt, wer wirklich davon überzeugt ist, daran glaubt, dass man sich impfen lassen muss, um dem Tod zu entgehen, bzw. ihn nicht unbemerkt nach Hause oder zur Großmutter zu tragen, der MUSS Menschen, die das anders sehen, für bescheuert, verrückt oder gar disozial halten, sonst bricht das gesamte Weltbild zusammen.
Das hat dann nichts mehr mit Toleranz zu tun, sondern das ist dann quasi „eine Frage der Ehre, eine Sache des gesunden Menschenverstandes, normal, natürlich und selbstverständlich.“
Die „etwas andere Angst“, also die Urangst von allen, (man wird – aus welchen Gründen auch immer – von den eigenen Eltern, der Kirche, dem Staat, dem „führenden Über-Ich“ hintergangen) führt nun dazu, dass die Wahrnehmung ein und des selben Gegen- bzw. Umstandes durch mehr als eine Person gleichzeitig wesentlich schwieriger geworden ist.
In erster Linie für die „unfreie“ Person selbst, die sich durch Ansichten und Wahrnehmungen von Aspekten der Realität (unbewusst) abgeschnitten hat, um eventuellen Widersprüchen vorzubeugen und um weiterhin die „Deutungshoheit“ aufrecht erhalten zu können.
Vor allem in stark hierarchischen Strukturen (Armeen usw., Staatsbedienstete in Ämtern, Schulen, Behörden u.ä.) MUSS das von oben nach unten erstmal umgesetzt werden, was der Staat (die Eltern…) „verordnet“.
Ich MUSS daran glauben, sonst steht alles wofür ich stehe (Arbeit = Lebensunterhalt = Sinn) infrage.
„Befehlsverweigerung“ (auch aus „Gewissensgründen“) wird bestraft.
Wie soll man da frei denken, fühlen und handeln können?
Es genügt eben nicht, dass man nur glaubt, dass man denkt, um (frei) zu sein.
Aber der Glaube kann tatsächlich (innerliche) Berge versetzen.
Man muss nur glaubhaft daran glauben und sich dabei im Denken, Fühlen und Sein selbst vertrauen.