…Sorgennachwuchs…
Heutzutage zu leben scheint gar nicht so witzig zu sein.
Energiekrisen, ansteckende Krankheiten, Umweltschäden, Krieg(e), Atomwaffen, Flucht und Vertreibung und das liebe Klima.
Und heutzutage dabei auch noch jung zu sein, scheint mehr als gefährlich.
Doch beruhigendswerterweise ist ja nur ein einziger der oben genannten Sorgenmacher nicht direkt vom Menschen lösbar, die anderen dagegen schon.
Protestieren gegen oder für etwas ist nicht neu.
Zu meiner Zeit ging es zum Beispiel um Startbahnen im Westen, Atomwaffen auf beiden Seiten vor der Haustür und „Krieg der Sterne“, Atommüllendlager, dreckig-verseuchte Böden, Flüsse und Meere, sterbende Wälder und Energiemangel.
Also quasi eine ganz normal-wahnsinnige Kindheit, Pubertät und Jugend, mit allem was dazu gehört.
„Meine“ Generation „no future“ hat es trotzdem geschafft. Ende der 80ziger sogar mit einem der größten Erfolge unserer Geschichte.
Die Wiedervereinigung und das Ende des kalten Krieges.
Wenn das mal nix ist.
Gut, die Startbahn West wurde trotzdem gebaut, aber was will man machen bei solch gigantischen monetären Interessen…
Und ein bisschen ist es wohl auch dem Umstand geschuldet, dass wir so waren, wie wir waren, dass 1974 das Umweltbundesamt und 1986 endlich das entsprechende Bundesministerium an den Start gingen.
Dreckige Flüsse, vermüllte Meere und tote Bäume am Straßenrand und in den Wäldern kommen halt nun mal nicht so gut rüber.
Erst recht nicht bei Touristen und anderen (Staats)Besuchern. Was sollen die denn über uns denken…?
Nach autofreien Sonntagen und anderen Absonderlichkeiten in der „Ölpreis-Dollar-Krise“ in den 70igern, kam nur langsam ins Bewusstsein, dass dieses ewige Wachstum, das ewige „Wirtschaftswunder“ eben nicht ewig währen kann in einer Welt mit begrenzten Ressourcen.
Und erst so richtig jetzt kam „Umweltbewusstsein“ ins Bewusstsein.
Dennoch wurde erstmal weiter „mehr desselben“ gemacht.
Allerdings z.B. mit Filtern für Abgase der Industrie und Motoren (geregelte und ungeregelte Katalysatoren), Ersatz für verbleites Benzin bzw. Motorenanpassung, spritsparendes Fahren wurde gelehrt, die Gewässer geklärt und besser geschützt usw.
Man hatte dazugelernt.
Wie war das möglich?
Neben der Bewusstheit für die Zusammenhänge der Vorgänge in der Umwelt und der Natur, brauchte und braucht es stets Entwickler- und Pioniergeist sowie den Willen, um altes neu zu bewerten und auch neues zu erschaffen.
Also schlussendlich Bildung, die auf Werten beruht.
Werte, die durchaus persönlicher „Bereicherungsnatur“ sein können (Bildung hat nunmal Mehrwert), aber auch einen „gemeinnützigen“ Hintergrund haben.
Über Bildung, mein Lieblingsthema, habe ich weiß Gott schon viel gesagt und geschrieben, sodass ich es hier dabei belasse.
Doch wenn man diese ganzen Betrachtungen auf das Heute anwendet, bemerkt man folgendes:
- Fachkräftebedarf (fälschlicherweise geframed als -mangel…)
- späterer Eintritt in das Erwerbsleben
- viele Studenten in un- (sorry, mir fällt im Augenblick kein besseres Wort ein) und weniger in -produktiven Studiengängen
- überhaupt mehr Studenten als benötigt werden
- hohe Jugendarbeitslosigkeit
- schwach ausgeprägte (soziale) Ausbildungs- und Berufsreife
Wo kommt das her?
Dümmer ist die „Jugend von Heute“ ja schließlich nicht geworden.
Es muss also an den Werten liegen, denen wohl ein anderer stiftende Gedanke zugrundeliegt.
Wer als schulpflichtiger jeden Freitag für irgendetwas auf die Straße geht, hat zwar seine Meinung dazu deutlich kundgetan, aber ist ungefähr – wenn man es so ausdrücken will – 40 mal pro Schuljahr dümmer als er sein müsste, da ein Schüler nun mal eine 5-Tage-Woche hat (ich musste noch alle zwei Wochen samstags zur Schule gehen…).
Es geht nicht darum, „sich erstmal auf den Hosenboden zu setzen und (zu) lernen“ (AKK), sondern um das möglich zu machen, was aktuell möglich ist.
Wenn unsere Bildungsart hierzulande es nicht schafft, Menschen heranzuziehen, die ihren Neigungen und Fähigkeiten entsprechend in ihrem Sein und Tun auch dem Gemeinwohl dienlich sind, dann hat das Bildungssystem versagt, da es nicht zukunftsfähig ist.
In diesem Sinne haben alle xyz-for-sonstwas-Bewegungen absolut recht, denn das hat absolut keine Zukunft (mehr).
…und das Beste an allem ist:
Kluge und gute Ideen kann jeder haben.
Du meine Güte, Albert Einstein war Patentamtsangestellter und Jesus gelernter Zimmermann…
„Wer viel kann, kann viel machen“.
…und Ihr könnt alle was, macht was daraus!
P.S.: Ich finde es reichlich überheblich, wenn jemand „alten, weißen Männern“ für alles die Schuld in die Schuhe schieben will.
Das ist ein Leugnen von Selbstverantwortung, Selbstwirksamkeit und den eigenen Möglichkeiten, die sich immer auch an die Bedingungen anpassen müssen, mit denen man im sich ständig wandelnden Hier und Jetzt zu tun hat.
Die Sachen die ich trage, das Smartphone das ich nutze, meine Wohnung, mein Auto, meine Schuhe, mein Bett, mein…, all das habe ich mir selbst geleistet.
Mit meiner Hände und auch Kopf Arbeit.
Dabei musste ich das erwerben, was der Markt qualitätsmäßig hergab und was ich mir monetärgemäß leisten konnte.
Es gab ja nichts anderes.
Und ich brauche keinen riesigen Fernseher.
Kein neuestes Smartphone.
Keine neueste xyz-Watch.
Keine angesagten Schuhe, Klamotten, Düfte.
Keine Kreuzfahrtschiffe und Bonusmeilen.
Meine „Bedürfnispyramide“ ist anders aufgebaut.
Also:
Beginnt wieder Euch und Andere wertzuschätzen.
Beginnt wieder die Arbeit und die Ressourcen, die in etwas stecken, wertzuschätzen.
Pflegt es und seid „aufrichtig nachhaltig“, dann habt ihr die Wegwerfgesellschaft mit all ihrem menschengemachten Mist durchschaut und könnt euch viel einfacher neu orientieren.
Dabei wird sogar das Klima besser. 🙂
…und da man Geld nunmal nicht essen kann, scheint es auf ganz andere Werte hinauszulaufen…