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Quantisch gedacht

Menschlichkeit

…ist gebildetes Sein.

Denn an der Intelligenz alleine kann es nicht liegen.

Es gibt einen großen Haufen Menschen in der Geschichte, die einen großen Haufen Mist (und das ist eher noch äußerst milde ausgedrückt) gebaut und fabriziert haben. Nicht nur für sich allein, sondern teilweise sogar mehr oder weniger die gesamte Menschheit betreffend.

Und diese Menschen waren durchaus intelligent.

Und ein anderer großer Haufen Menschen in der Geschichte, hat nicht nur sich selbst, sondern mitunter auch die gesamte Menschheit an sich vorangebracht.

Und auch diese Menschen waren intelligent.

Sind die dann etwa intelligenter?

Nicht zwangsläufig. Es kommt eben immer auch darauf an, wie man seine Intelligenz einsetzt, und wie es um die eigene Bildung und den stiftenden Gedanken hierin bestellt ist.

Wie gesagt (aber bisher noch nicht hier geschrieben), wenn sich ein Mensch die Schuhe zubinden kann und weiß, dass man zuerst das Brot hinlegt, um dann erst die Butter draufzuschmieren, dann ist er handfertig (er kann etwas „begreifen“) und auch intelligent genug, um das Prinzip Ursache und Wirkung zu verstehen.

Also eines der existenziellsten Prinzipien des Universums.

Quasi eine kausale WENN-DANN-VERKNÜPFUNG.

Das ist wie in der Erziehung:

„Wenn du nicht xyz machst/bleiben lässt/sofort damit aufhörst, dann…“

Ungünstig, wenn das Dann dann nicht eintritt, oder zumindest nicht so, wie es angekündigt wurde.

Eine Konsequenz von etwas ist keine Strafe („das hat Konsequenzen!“), sondern ist lediglich ein darauffolgendes Ereignis, eine „Re-Aktion“ („kleine Sünden straft Gott sofort“…) auf etwas.

Wenn ich die Schuhe nicht zubinde, dann falle ich irgendwann mal auf die Fresse (die Wahrscheinlichkeit wächst mit Anzahl und Dauer).

Wenn ich das Glas loslasse, dann fällt es Richtung Boden und geht kaputt, schließlich wirkt hier die Gravitation bzw. Schwerkraft (und auch hier wächst die Wahrscheinlichkeit mit der Dauer und Anzahl).

Sind aber zu viele Wenn-Dann-Verknüpfungen im realen Erleben nicht stimmig (Stichwort Erziehung/Bildung und anderweitige Sozialisation), dann manifestiert sich ein Zweifel, der mitunter auch die „größeren“ Wenn-Dann’s (Ursache-Wirkung) betreffen kann.

Und damit kommen natürlich auch die Selbstzweifel, denn wenn ein Weltbild wankt, wankt man selbst mit, da man sich ja auch selbst in diesem Bild befindet.

Und wenn etwas wankt, dann braucht man eine stabile Basis, auf der man „stehen“ kann und/oder etwas, woran man sich „festhalten“ kann.

Man braucht einen Bezugspunkt, Verlässlichkeiten.

Gravitation ist übrigens die einzige der „großen Vier“ Naturkräfte, die nicht abschirmbar ist. Das heißt, sie wirkt immer und überall, sobald Massen (Materie) im Spiel sind.

Denn obwohl wir mit atemberaubenden Geschwindigkeiten durch das Weltall rasen (z.B. mit ca. 1.600 km/h um uns selbst drehend, mit ca. 107.000 km/h (!) um die Sonne und mit kaum vorstellbaren etwa 790.000 km/h um das Zentrum der Milchstraße) und es auch Menschen gibt, die „verkehrt herum“ leben (von uns aus betrachtet also z.B. Australier, „die auf dem Kopf stehen“…), fliegt nicht mal einer so leicht von der Erde davon.

Denn glücklicherweise gibt es ja die Schwerkraft, auf die wir uns immer verlassen können. Zwar immer abhängig von unserem aktuellen Aufenthaltsort, aber immer vorhanden und berechenbar.

Und woran wir uns festhalten können, da wir ja ALLE eine gemeinsame Basis haben, auf der wir sicher existieren können (s.o.), ist der Umstand, dass ALLE Menschen schlicht und ergreifend Menschen sind und deshalb auch zwangsläufig „soziale Wesen“, ob sie es wollen oder nicht.

Du, ich, wir alle.

So einfach ist das.

Wäre da nur nicht der gemeinsame Umgang miteinander…

Glücklicherweise gibt es aber etwas sehr, sehr praktisches und absolut einfaches im Umgang miteinander.

Da wir ja alle Menschen sind, ist die einzig logische Konsequenz, dass wir menschlich miteinander umgehen, denn zu etwas anderem sind wir ja sowieso nicht fähig.

Denn „natürlich“ ist erst einmal alles, was ein Mensch macht („Macht kommt von machen“), per Definitionem „menschlich“, denn er ist ja schließlich ein Mensch und auch das „unmenschlichste“ ist schlussendlich menschlich, da menschengemacht.

So.

Jetzt kommen wir endlich zur Auflösung dieses Dilemmas und einfach wieder zur Eingangsaussage zurück und zu der Frage, wie man mit seiner persönlichen Intelligenz (also mit seiner „individuellen Menschlichkeit“) umgeht und wie man sie einsetzt:

Miteinander oder gegeneinander?

Will man die Basis, auf der man existieren kann (man kann als Mensch – zumindest im Augenblick – nur auf der Erde existieren), erhalten, dann gibt es für diese Frage nur eine einzige Antwort:

MITEINANDER.

Alles andere macht absolut keinen Sinn, ist viel zu klein gedacht („nationalistisch“) und eher ein „Anti-Sinn“, wenn es sowas überhaupt gibt…

Da Bildung Erziehung ist, und Erziehung Bildung, und da Bildung sowieso das ist, was übrig bleibt, wenn alles Erlernte vergessen ist, ist der rote Faden wieder einmal bei meinem Lieblingsthema angekommen, da es das ist, was zählt:

„Menschliche“ Bildung,
denn nur das ist intelligent.


P.S.: auch wenn dann vielleicht „viele mitmachen“ bei irgendetwas, es ist erst einmal immer nur ein einzelner Mensch, der Dinge ins Rollen bringt (z.B. auch Klopapier horten…), etwas erfindet, etwas erkennt, was andere vielleicht nicht erkennen.

Aber es genügt auch schon ein einziger Mensch, der sein Altöl im Wasserschutzgebiet ablässt, um eine Katastrophe auszulösen.

…ein einziger Mensch, der ungeschickt bremst.

…ein einziger Mensch, der kurz unaufmerksam ist.

…ein einziger Mensch, der schief parkt.

…ein einziger Mensch, der links abbiegt und nicht rechts.

…ein einziger Mensch, der so viel Einfluss auf andere Menschen hat, ohne es zu ahnen oder zu bemerken.

…und beinahe 8 Milliarden Möglichkeiten hier auf diesem Planeten, die alle die selbe Basis haben und sich alle überall und aneinander festhalten können, wenn sie es denn nur erkennen wollen…

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Quantisch gedacht

Generation Lost

…oder: die Kinder die nicht lesen…

Kinder, die heutzutage in dem Alter sind, in dem sie als Teenager gelten, nenne ich (etwas traurig) die Generation Lost.

Geboren und erzogen von Eltern, die zu ihrer eigenen (Kinder)Zeit mit etwas völlig neuem konfrontiert worden sind, nämlich dem allumfassend transportablen Internet, mit all‘ seinen Verzückungen.

In Form von Smartphones, Tablets und Co.

Vorbei die Zeit der furzenden Klingeltöne, jetzt war echter Spaß und Freiheit pur angesagt. Heutzutage sogar „echter als die Wirklichkeit“…

Diese Eltern waren völlig unvorbereitet, ja die Gesellschaft war völlig unvorbereitet (also auch die Eltern dieser Eltern) und überrumpelt davon, was das plötzlich für die individuelle Zeiteinteilung eines jeden einzelnen Menschen bedeuten würde, diese allumfassende und „ganzheitliche“ Erreichbarkeit und „Mobilisierbarkeit“.

Abgelenkt von diesen digitalen Sensationen, verlernten sie unter Umständen selbst das Maßhalten und das vorbildhafte Benehmen (in diesem Fall der bewusste Umgang mit diesem neuen Medium), welches in Erziehungssituationen unabdingbar ist.

Das begann dann (aus kindlicher Sicht) im ungünstigsten Fall bereits damit, dass die Eltern z.B. beim Kinderwagen schieben eher in diesen eckigen Kasten glotzten und sich scheinbar lieber mit diesem beschäftigten, als ihr eigenes Kind anzusehen, und mit ihm „zu sprechen“, also mit ihm zu interagieren (kein Wunder, dass heute allen immer so schnell langweilig wird…).

Denn Mimik ist so ziemlich das erste, was Kinder als „Kommunikation“ erkennen können. Sie reagieren darauf, ahmen nach und lernen daraus. Und ihnen macht das sicht- und hörbar wohl ziemlich viel spaß.

Unschwer zu vermuten, was dies wohl heute bedeutet, noch zusätzlich erschwert durch mit Masken verhüllte Mienen…

Wenn die eigene „Elternzeit“ schon von dem Ding sie zu knechten beherrscht wird, was soll der Nachwuchs dann dabei denken und daraus machen?
Und wenn dann auch noch so ein praktisches Ding dafür sorgt, dass ich als Elternteil auch mal Ruhe habe vor den eigenen Kindern, dann ist mir doch erst einmal geholfen, oder etwa nicht?

Den medialen Werteverlust durch digitale Inkontinenz habe ich ja ebenda beklagt, doch was ich jetzt erst richtig verstanden habe, ist ein fast noch größeres Dilemma.

Die Kinder lesen kaum noch!

„Leseratte“ klingt heute wohl mehr den je nach Schimpfwort.

Ich persönlich finde das furchtbar und so ganz nebenbei für ALLE sehr, sehr doof (schließlich werden aus diesen Kindern auch irgendwann einmal Erwachsene, die nicht lesen…), denn:

Lesen bildet.

Lesen macht aus „ganz normalen“ Menschen gebildete Menschen, unabhängig von ihrer persönlichen Intelligenz.

Oder anders ausgedrückt:
„Lesen macht aus Muggeln Zauberer.“

Da drängt sich mir doch die Frage auf:
Wird das noch vorgelebt, wird den Kleinen denn noch vor dem Zubett gehen zuhause (Märchen) vorgelesen, ihnen die Möglichkeit gegeben, ihre Phantasie und ihren Gerechtigkeitssinn so anzuregen und auszubilden, wie es nur Worte und selbsterdachte Bilder können, noch dazu aus einem „vertrauensvollen Mund“?
Ist das noch so, oder wird der Nachwuchs mit „Handyzeit“ für „gutes Benehmen“ belohnt?
Wenn man das Prinzip „die Menge macht das Gift“ berücksichtigt und ansonsten diesbezüglich „medial maßhält“, als „Ritual“ dennoch durchaus sinnvoll.
Es kommt aber auch auf die Tageszeit an und ist natürlich kein Ersatz für Vorlesen, oder gar für z.B. eine Großmutter, die viele schöne Märchen erzählen kann.
Schließlich sind Märchen doch ungemein wichtig für „Gut und Böse“, für Tapferkeit, Mut, Geschick, Phantasie, Schläue, Zusammenhalt, Intrige, Verrat, Verlust, Geburt, Tod, Werden und Vergehen, Rätsel, Prüfungen, und so ziemlich alles „was das Herz begehrt“.

Spielen die Eltern noch Brett- und/oder Kartenspiele mit den Kindern, gehen sie „Abenteuer erleben“ (ein Zelt im Garten genügt für’s erste), erklären sie ihnen die Welt (so gut sie es können)?

Und wenn ich an meinen Kumpel denke, der seit annähernd 20 Jahren in einem integrativen Kindergarten arbeitet:
„Du Ralf, da kommen die Leut‘ ihre Kinder abholen, glotzen nur auf ihre Handys und begrüßen das Kind noch nicht mal richtig. Ich wundere mich immer, dass die überhaupt das richtige Kind mitnehmen…“

Die Kinder dieser Generation sind sozusagen Lost in Non-Translation, da sie sich selbst kaum spüren gelernt haben, kaum Vertrauen haben (können) in ihre Gefühlswelt, die beständiger (medialer) Ablenkungen unterliegt.

Wie „misst“ man sich mit Millionen und findet dabei heraus, was wichtig ist und wer man ist und wer man sein möchte…?

Kommunikation wird etwas anonymes, da indirektes, quasi verpixeltes Sein, welches den Nutzern einen Nutzen vorgaukelt den es nicht gibt, da die Schnelligkeit die Echtheit der Interaktion geopfert hat.

Wie anders als Ich-bezogen („ich komme zu kurz!“) können diese Kinder in Konfliktsituationen (mit sich selbst und der Umwelt) sein?

Kaum gelernt zu verlieren und wieder aufzustehen.
(Dabei lernt man seine eigenen Grenzen, aber auch die der anderen kennen)

Kaum gelernt zu lernen.
(Lernen bedeutet, wissen/können zu wollen. Manchmal ist es dabei nötig, es zu müssen, z.B. in der Schule, beim Laufen, für den Führerschein, beim Fahrradfahren, Jonglieren, Schwimmen usw.)

Kaum gelernt mit allem zu kommunizieren was zur Verfügung steht.
(Wir leben in einer dreidimensionalen Welt, also lernen wir auch in einer dreidimensionalen Welt. „Sehen und gesehen werden“ birgt viel mehr Information als augenscheinlich, vor allem, wenn noch die „vierte Dimension“ hinzu kommt)

Kaum gelernt zu verstehen, dass das Gegenüber, der Moment, immer ein Spiegel der eigenen Befindlichkeit ist.
(Es ist mir als Mensch völlig unmöglich zu wissen, „wie ich bin“, ohne dass es mir jemand sagt, zeigt bzw. spiegelt. Also letztendlich, welche Reaktionen ich beim Gegenüber auslöse (und es bei mir). Der Mensch kann nur als soziales Wesen (un)sozial sein, alleine geht das nicht. Und da man immer nur im jeweiligen Moment in den Spiegel schaut, weiß man auch immer nur, „wie“ man im Moment „ist“. Das gilt natürlich in umgekehrter Richtung ebenso)

Miteinander reden ist in dieser Ich-Bezogenheit auch nicht mehr so einfach möglich, da die Interpunktionsfähigkeit beim Gegenüber faktisch nicht mehr vorhanden ist und sich auch eine Verschränkung von eigener hin zu fremder Deutung vollzieht, denn das Individuelle ging verloren.

Verunsichert bis ins Mark, agieren sie quasi im Teamspeak, da „unteilbares“ Wissen nicht mehr vorhanden ist.

Doch somit bilden sie doch nur die heutige Gesellschaft nach, die an den Rand der kommunikativen Unfähigkeit getreten ist.

Zwar unbewusst, aber dennoch äußerst freiwillig.

Quasi non-literiert und 2D-isoliert.

Doch „Fürchtet Euch nicht!“, denn der Weg zurück ist wirklich echt (und) einfach:

  • Sehen (Lesen, „Schönheit liegt im Auge des Betrachters“, Interessieren, Farben, Strukturen, Formen, Zusammenhänge, „inneres Wesen eines Dinges“ …)
  • „Begreifen“ (Berühren, Umarmen, Spüren, Schreiben, Erbauen, Pflanzen, Bäume, Materie, „mit eigener Hände Arbeit“, …)
  • Hören (Sprache, Nuancen, Betonung, Emotionen, Stil, Klänge, Töne, Geräusche, Stille, …)
  • Wahrnehmen (Mich, mein Gegenüber, mein Gegenüber und mich in der Interaktion, die (Um)Welt, die/das „Andere/n“, …)
  • Verstehen (die Informationen sammeln und umsetzen, Alles hängt mit Allem zusammen, Transferleistungen, „echtes“ Sein, …)

In liebevollstem Sinne:
Die Welt ist unendlich echt, Ihr lieben Nullen und Einsen.


Kleine Anekdote:
Einer meiner Chemieprofessoren damals im Maschinenbaustudium sagte so ziemlich als erstes im vollen Hörsaal zu uns etwa folgendes:

„Ich habe keinen Fernseher und Ihnen rate ich, werfen Sie diesen Verdummungskasten aus dem Fenster, Sie werden es nicht bereuen!“

Das war Anfang-Halbmitte der 90ziger und ich weiß auch überhaupt nicht mehr, wie wir darauf eigentlich kamen, aber ich weiß noch, wie unglaublich bescheuert ich das fand. Fernseher wegwerfen?, bescheuert.

Naja, heute bin ich zwar kein Maschinenbauingenieur, aber weiß umso besser was er meinte, auch wenn ich weder meinen Fernseher, noch mein smartes Phone mal so einfach aus dem Fenster werfen würde…

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